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Das Studierendenprojekt IFSys
- Arbeit am Versuchsträger
[1]
- © TUB/FMRA
Das Studierendenprojekt IFSys am Institut für
Luft- und Raumfahrt der Technischen Universität Berlin bietet
Studierenden die Möglichkeit durch selbständiges Entwickeln eines
unbemannten und automatisch steuernden Flugzeuges mit Bodenstation am
gesamten Lebenszyklus eines komplexen Systems und seinem Betrieb
beteiligt zu sein. Das Projekt wird von Prof. Dr.-Ing. Robert Luckner,
sowie Christopher Ruwisch, M.Sc. vom Fachgebiet für Flugmechanik,
Flugregelung und Aeroelastizität betreut, hauptsächlich jedoch von
Studenten verschiedener Fachrichtungen in der Freizeit oder im Rahmen
von Studien- und Abschlussarbeiten, durchgeführt. Ziel ist die
Entwicklung eines UAS (Unmanned Aerial System).
In der
ersten Phase des Projekts wurde das Fluggerät konstruiert und gebaut.
Im weiteren Verlauf wurde ein Konzept für einen Flugsteuerungsrechner
und die Sensorik entwickelt und weitgehend umgesetzt. Zum jetzigen
Zeitpunkt bietet das System die Möglichkeit bei einem manuellen
ferngesteuerten Flug Sensordaten aufzuzeichnen und per Funkmodem an
eine Bodenstation zu senden.
Als Abstraktion eines
Seenotrettungseinsatzes wurde das Lokalisieren eines roten Objektes
auf einer grünen Wiese als Zielmission definiert. Dazu soll das
Flugzeug in einer Höhe von 70-100m ein Suchraster über einem
vorgegebenem Gebiet abfliegen.
Der
Versuchsträger
Der erste einsatzbereite
Versuchsträger hat eine Spannweite von 4 m bei einer Leermasse von
circa 11 kg. Er verfügt über einen elektrischen Motor mit 1,5 kW
Leistung, welcher einen Druckpropeller antreibt. Er ist auf eine
Fluggeschwindigkeit von 20 m/s ausgelegt. Die 5000
mAh-Litium-Polymer-Akkumulatoren ermöglichen eine Flugzeit von circa
25 Minuten. Das Flugzeug verfügt über zwei Leitwerksträger und ein
umgekehrtes V-Leitwerk sowie schnell fahrende Hinterkantenklappen.
Damit verfügt es über Direct-Lift-Control (DLC)-Eigenschaften.
Das Hardwarekonzept
Für automatische Flüge verfügt der Versuchsträger über ein
Flugsteuerungssystem. Dieses besteht aus einem Flugsteuerungsrechner
(Flight Control Computer - FCC), Sensoren zur Ermittlung von Lage,
Position und Anströmbedingungen sowie Aktuatoren zur Anlenkung der
Steuerflächen.
Um einen sicheren Betrieb zu
gewährleisten, ist zusätzlich zum FCC die manuelle Steuerung über
ein Fernsteuerungssystem vorgesehen. Damit hat ein Sicherheitspilot am
Boden jederzeit die Möglichkeit, die Kontrolle über das Fluggerät
zu übernehmen.
Zur Überwachung des Fluges und des
Fluggerätes sowie zur Vorgabe neuer Wegpunkte vom Boden aus ist eine
Bodenstation vorgesehen. Neben der telemetrischen Erfassung der
Zustandsdaten und deren Visualisierung können Low-Level- und
High-Level-Befehle an den FCC übertragen werden. Zur Kommunikation
wird ein 868 MHz Funkmodem verwendet.
Im weiteren Verlaufe
des Projekts ist die Mitnahme einer Nutzlast - beispielsweise einer
Kamera - bis zu circa 1 kg vorgesehen.
Bevor das System für automatische Flüge eingesetzt wird, werden zunächst umfangreiche SiL/HiL (Software in the Loop/Hardware in the Loop)-Tests durchgeführt, um nachzuweisen, dass das System entsprechend den zu erfüllenden Anforderungen reagiert.
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