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Auto-SFS – Automatic Slat/Flap Setting
- Auto-SFS Referenzflugzeug Airbus A330-300
[1]
- © TUB
Auto-SFS ist ein Forschungsprojekt, innerhalb
dessen im Rahmen des Nationalen Luftfahrtforschungsprogrammes ein
Konzept für ein automatisches Hochauftriebssystem erstellt und
validiert wurde. Das Projekt Auto-SFS wurde zum 30.9.2010 erfolgreich
abgeschlossen.
Einleitung
Hochauftriebssysteme von Verkehrsflugzeugen werden in zwei Bereichen weiterentwickelt. Zum einen findet eine Optimierung der aerodynamischen Leistungen von Hochauftriebskonfigurationen statt, wobei neue Einrichtungen, neue Funktionen, Hochauftriebssysteme für neue Flugzeug-Konfigurationen und radikal neue Konzepte berücksichtigt werden. Zum anderen wird intensiv an der Weiterentwicklung der systemseitigen Komponenten gearbeitet, unter anderem an der Erhöhung des Automatisierungsgrades und an neuen System-Architekturen. Dieses resultiert aus der Entwicklung neuartiger elektrischer und hydraulischer Antriebe, mechanischer Komponenten und elektrischer und hydraulischer Energieversorgung. Insbesondere der Ersatz von elektro-hydraulischen Aktuatoren durch elektrische Aktuator-Systeme bietet ein erhebliches Potenzial. Im Luftfahrtforschungsprogramm (LuFo) IV wird unter anderem im Rahmen der hochauftriebsspezifischen HIT/HiLiT-Arbeitspakete WP2.3 und WP3.2 an einer Automatisierung des Klappensystems und an der Einführung neuartiger Funktionalitäten gearbeitet. Die TU Berlin ist dabei Auftragnehmer von Airbus Deutschland.
Ziele
Ziel des
Projektes Auto-SFS ist die Erstellung der Funktionalität eines
automatischen Hochauftriebssystems, das bei mindestens gleichem
Sicherheitsstandard Verbesserungen gegenüber heutigen manuellen
Systemen erreicht, indem durch Optimierung der aerodynamischen
Konfiguration des Luftfahrzeuges dessen Flugleistungen und
Einsatzbereich erhöht werden. Weiterhin wird durch reduzierte
Arbeitsbelastung der Flugzeugbesatzung die Einführung neuartiger,
komplexerer Anflugverfahren ermöglicht, wodurch Emissionen gesenkt
und gleichzeitig die Flughafenkapazität erweitert werden kann.
Das Hauptergebnis des Projektes Auto-SFS ist ein
validiertes Konzept für ein automatisches
Hochauftriebssystem.
Aufgaben der TU-Berlin
- A330/340 Full Flight Simulator des ZFB
[2]
- © ZFB
- Entwicklung von Konzepten für ein Auto-SFS-System, einschließlich operationeller Anforderungen
- Untersuchung der Abhängigkeiten zwischen Auto-SFS und heutigen ATC-Prozeduren
- Konzepte für neue ATC-Prozeduren, die den höchst möglichen Vorteil aus den Fähigkeiten des Auto-SFS-Systems ziehen
- Anforderungen an ein Auto-SFS-System, abgeleitet aus Flugeigenschaftsforderungen und ATM-Erfordernissen
- Entwicklung von Bewertungskriterien und Analyse-Werkzeugen
- Auswahl von erfolgversprechenden Konzepten
- Realisierung einer Prototyp-Lösung im A330/A340
Full-Flight-Simulator bzw. auf SEPHIR
- Demonstration und Verfeinerung von Konzepten in einer Simulatorstudie mit Test- und Linienpiloten
- Parameterstudie und Sensitivitätsstudien, einschließlich Wettereinfluss
Projektphasen
Phase 1 | Kurzfristige
Realisierung | Das untersuchte Flugzeug wird entsprechend
heutiger Verfahren betrieben, das Hochauftriebssystem weist eine
automatische Basisfunktionalität auf, die mit wenigen Eingangsdaten
auskommt und heutiger manueller Funktionalität entspricht.
|
Phase 2 | Mittelfristige
Realisierung | Das untersuchte Flugzeug wird entsprechend
vorhersehbarer zukünftiger Verfahren betrieben, das
Hochauftriebssystem kann vollautomatisch betrieben werden und weist
eine erweiterte Funktionalität auf. |
Phase 3 | Langfristige
Realisierung | Das untersuchte Flugzeug wird entsprechend
zukünftiger Verfahren betrieben, die das Vorhandensein eines
automatischen Hochauftriebssystems voraussetzen. Das
Hochauftriebssystem weist eine Funktionalität auf, die es eng mit dem
Flight Management System verknüpft, so dass die
Hochauftriebskonfiguration zu jedem Zeitpunkt des Fluges auf die
übergeordnete Transportaufgabe hin optimiert werden
kann. |
Ergebnisse
- Simulation eines Landeanfluges mit kontinuierlichem Sinkflug (CDA) und automatischer Konfiguration der Hochauftriebshilfen
[3]
- © TUB
Die in den einzelnen Projektphasen entwickelten
Funktionen wurden in ein Gesamtsystem zusammengefasst, welches nun als
Prototypenlösung im SEPHIR-Simulator [4] betrieben wird. In einer
Simulatorkampagne wurden im Juli 2010 mehrere Versuche mit
Linienpiloten durchgeführt, deren Auswertung die erfolgreiche
Entwicklung des Automatic Slat/Flap Setting
bestätigte. Neben der Systemsicherheit und dem Verhalten im
Fehlerfall wurde die Anwendbarkeit auf heutige Flugverfahren und die
sich ergebenden Veränderungen im Kraftstoffbedarf, der
Pilotenbelastung und der Sicherheit überprüft. Gegenüber dem heute
üblichen Anflug mit manuell bedienten Landeklappen überzeugten die
Auto-SFS-Funktionen durch Reduktion von Kraftstoffverbrauch und
Arbeitsbelastung der Besatzung sowie durch Erhöhung der
Flugsicherheit.
Die Grafik zeigt das Ergebnis einer
Schnellzeitsimulation mit automatischer Hochauftriebskonfiguration
während eines Continuous Descent Approach
(CDA).
Weiterführende Links
- Airbus [5]
- Deutsche Flugsicherung GmbH [6]
- Zentrum für Flugsimulation Berlin [7]
en/Projekte/AutoSFS/A330-TUB.jpg
en/Projekte/AutoSFS/a330-ffs-cockpit_large.jpg
en/Projekte/AutoSFS/CDA.gif
tung/sephir/parameter/de/font3/minhilfe/
start/index.html